60 Watt über's Ethernet
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Power Over Ethernet (PoE) hat vor allem durch IP-Telefone und WLAN-Accesspoints in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit erlangt. Die 13 Watt übertragene Leistung des ursprünglichen 802.3af-Standards reichen aber auch mal gerade für diese Geräteklassen, für andere Netzwerk-Devices wie IP-Kameras mit PTZ-Fähigkeiten oder große TFT-Bild-schirme ist das nicht genug und selbst der Nachfolgestandard PoE+ (802.3at) mit etwa 26 Watt kann nicht alle Applikationen bedienen.
Poe+ & uPoE PowerSo ist es nur naheliegend, die Übertragungsleistung noch einmal zu verdoppeln - mit annähernd 60 Watt können dann Geräte wie Zero Clients, Enterprise-Switches oder Telepräsenzsysteme über das Netzwerk versorgt werden. Dazu stattet man die PSEs und PDs mit zweifachen PoE+-Controllern aus und nutzt alle 4 Leitungspaare des CAT5e-Kabels. Der Hersteller Akros Silicon hat dafür in Zusam-menarbeit mit Broadcom einen Controller für die Clientseite (PD) geschaffen, der mit integrierter galvanischer Trennung, hoher Wandler-Effizienz und flexiblen Steuerungs-möglichkeiten über LLDP alle Betriebsarten von PoE unterstützt.
4-Pair Power over Ethernet
Nun gibt es derzeit noch keinen verabschiedeten IEEE-Standard für Leistungen oberhalb der 25.5W von PoE+ (802.3at). Die IEEE hat aber im April diesen Jahres eine "study group" in's Leben gerufen, die einen Entwurf dazu ausarbeiten wird. Sicher ist, dass wie in der Lösung von Broadcom und Akros Silicon vorgegeben, eine Leistungssteigerung nur über die Nutzung aller 4 Adernpaare des Ethernet-Kabels realisierbar ist.
Der PD-Controller AS1860 von Akros nutzt beide Möglichkeiten - für 802.3af/at zieht er Energie aus 2 Adernpaare, für die High-Power-Variante aus 4 Adernpaare, wobei er die "heissen Drähte" automatisch erkennt und je nach Voreinstellung automatisch oder durch den PSE gesteuert zur vollen Leistung hochfährt.
GreenEdge, die "Silicon Isolation Barrier"
Der AS1860 basiert auf der GreenEdge-Technologie von Akros, die eine galvanisch getrennte Datenverbindung zwischen den Spannungsdomänen erlaubt und somit Optokoppler überflüssig macht. Weiterhin implementiert der Baustein eine stromgeregelte Multi DC/DC-Wandlerarchitektur mit 4 Leistungsausgängen.
Typischerweise wird der AS1860 in einer isolierten Flyback-Topologe implementiert und verfügt über einen primären, synchronen PWM-Controller, 2 sekundäre, synchrone Buck-Wandler und einen zusätzlichen sekundären Buck/Boost-Wandler. Die Frequenzen der 4 PWM-Taktsignale sind vom Anwender individuell einstellbar und werden zur Verbesserung der EMV durch optimierte Phasenbeziehung sowie Wandlungs-effizienz vom Baustein synchronisiert. Zusätzlich können die Clocks noch Spread-Spectrum moduliert werden, was eine weitere Verbesserung der Störabstrahlung bewirkt. Der Baustein lässt sich mit einer Reihe von I2C-Registern steuern und überwachen, wobei die I2C-Schnittstelle auf der sekundären Spannungsdomäne angesiedelt ist. Dank der GreenEdge-Kopplung können aber auch Meßdaten der Primärseite erfasst sowie GPI/Os gesetzt werden.
st